Warnsignal Unterzucker
Dabei sollten Blutzuckerspitzen ebenso vermieden werden wie das drastische Absinken des Glukosespiegels. Denn Unterzuckerungen, bei denen der Blutzucker unter 50 mg/dl (2,8 mmol/l) sinkt, können gesundheitliche Folgen haben (Infos: www.diabetes-behandeln.de). Werden das Gehirn und andere wichtige Organe nicht ausreichend mit Glukose versorgt, reagiert der Körper mit Signalen - von Zittern, Unruhe und Herzrasen bis hin zu Sprach- und Sehstörungen, Krampfanfällen und Bewusstlosigkeit.
Infarktgefahr steigt
"Das Problem bei wiederholten Unterzuckerungen ist, dass mit der Zeit die Sensibilität für das Auftreten eines Unterzuckers zurückgeht und Betroffene dies somit zu spät bemerken", betont Prof. Dr. Stephan Jacob. Ursache für die "Hypoglykämien" kann auch die Diabetesbehandlung selbst sein: Bestimmte Blutzuckersenker könnten Unterzuckerungen begünstigen, weil sie unabhängig vom aktuellen Blutzuckerspiegel eine Insulinausschüttung bewirkten, erklärt der Diabetologe aus Villingen-Schwenningen. Treibt ein Patient Sport oder isst weniger, rutscht er leicht in die Unterzuckerung hinein. "Das ist nicht ungefährlich, denn in letzter Zeit wird immer deutlicher, dass Unterzuckerungen mit vermehrten akuten Herz- oder Gefäßproblemen verbunden sind", warnt Prof. Jacob. In den ersten zwei Wochen nach einer Hypoglykämie sei die Herzinfarktgefahr erheblich erhöht.
Unterzuckerungen vermeidbar
Doch es gibt alternative Behandlungsmöglichkeiten: "Die DPP-4-Hemmer oder auch Inkretinverstärker wie etwa Sitagliptin regulieren die Insulinausschüttung abhängig vom jeweiligen Blutzuckerspiegel", so Prof. Jacob. Nur wenn dieser - etwa durch Nahrungsaufnahme - steigt, wird die Insulinausschüttung durch das Medikament verstärkt. So werde die Blutzuckerkontrolle verbessert und das Risiko für Unterzuckerungen deutlich reduziert.
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